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Deshalb ist Storytelling so wichtig

Ob im Marketing, in der Politik, im Journalismus oder im privaten Gespräch – Storytelling ist allgegenwärtig. Doch was macht Geschichten so mächtig? Warum erinnern wir uns an eine gut erzählte Anekdote oft besser als an eine Liste von Fakten? Und wieso kann eine Geschichte unsere Meinung verändern, während eine Statistik uns kaltlässt? Storytelling ist mehr als Unterhaltung. Es ist ein Werkzeug, das seit Jahrtausenden wirkt – tief, emotional und nachhaltig. In diesem Beitrag erfährst du, weshalb Storytelling so wichtig ist.


Geschichten sind die älteste Form der Wissensweitergabe

Bevor es die Schrift gab, haben Menschen ihr Wissen mündlich weitergegeben – in Form von Geschichten. So wurden Erfahrungen, Werte, Regeln und Überlebensstrategien von Generation zu Generation weitergegeben. Ein konkretes Beispiel ist die Sage vom Teufelsstein am Gotthardpass: Sie erzählt von einem gewaltigen Stein, den der Teufel warf, weil er beim Brückenbau hereingelegt wurde. Neben der spannenden Handlung vermittelt die Sage auch das Bewusstsein für die Gefahren der wilden Natur und die Bedeutung von Zusammenhalt und Cleverness. So wurden wichtige Werte und Warnungen emotional und einprägsam weitergegeben – und das schon lange, bevor es schriftliche Aufzeichnungen gab.


Storytelling aktiviert das Gehirn stärker als reine Fakten

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass wenn wir Geschichten hören, in unserem Gehirn nicht nur die Sprachzentren, sondern auch Areale, die mit Bewegung, Emotionen und Sinneseindrücken zu tun haben, aktiviert werden. Wenn dir jemand erzählt, wie er barfuss durch heissen Sand läuft, „fühlst“ du das fast körperlich mit. Fakten hingegen aktivieren meist nur den Bereich für Sprachverarbeitung. Das bedeutet: Geschichten erzeugen emotionale Resonanz. Und Emotionen sind der Schlüssel zu Aufmerksamkeit, Verständnis und Erinnerung.


Geschichten schaffen Verbindung

Stell dir vor, du sitzt mit jemandem am Lagerfeuer und er erzählt dir eine persönliche Geschichte. Was passiert? Du fühlst dich verbunden. Du verstehst ihn besser, siehst seine Welt, erkennst dich vielleicht sogar darin wieder. Storytelling schafft Nähe, Empathie und Vertrauen. Deshalb ist es auch im Marketing oder in Präsentationen so wirkungsvoll: Menschen kaufen nicht nur Produkte oder Ideen – sie kaufen Emotionen, Identität und Zugehörigkeit. Eine Marke ohne Geschichte ist wie ein Mensch ohne Persönlichkeit.


Gute Geschichten sind Sinnstifter

Menschen sind Sinnsucher. Wir wollen verstehen, warum etwas passiert – und was es für uns bedeutet. Geschichten helfen uns, in einer komplexen Welt Orientierung zu finden.

Denke an biografisches Storytelling: Menschen erzählen ihr Leben als zusammenhängende Geschichte – mit Herausforderungen, Wendepunkten, Wachstum. So geben sie ihrem Dasein Struktur und Sinn. Im Business funktioniert das genauso: Wer eine Vision, ein Ziel oder eine Veränderung mit einer Geschichte verknüpft, schafft Bedeutung, nicht nur Information.


Storytelling überzeugt mehr als Argumente

Psychologisch gesehen sind wir kognitive Ausweichkünstler. Wenn jemand mit Fakten gegen unsere Überzeugung argumentiert, reagieren wir oft mit Abwehr. Das nennt man den Backfire-Effekt. Aber wenn dieselbe Botschaft in eine Geschichte verpackt ist, mit einer Figur, die sich verändert oder etwas erlebt, sind wir offener. Warum? Weil wir nicht „belehrt“, sondern „berührt“ werden.


Storytelling verändert Verhalten

Warum spenden Menschen eher, wenn sie die Geschichte eines einzelnen hungernden Kindes hören, statt eine Zahl über 100'000 Betroffene? Weil Geschichten konkrete Menschen zeigen, nicht abstrakte Probleme. Aus diesem Grund nutzen NGOs, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Social-Media-Kampagnen gezielt Storytelling.


Storytelling im Business – warum es entscheidend ist

Beim Employer Branding beispielsweise wirkt eine Geschichte über die Werte und Kultur eines Unternehmens oft überzeugender als jede klassische Stellenausschreibung. So erfahren potenzielle Talente nicht nur, was das Unternehmen macht, sondern warum es sich lohnt, Teil davon zu sein.

Auch bei der Kundengewinnung spielt Storytelling eine zentrale Rolle. Statt nur Fakten zu präsentieren, erzählen Unternehmen, wie ihre Produkte das Leben der Menschen konkret und emotional verbessern – und schaffen so eine tiefere Verbindung zu ihren Kunden.

Im Bereich Leadership können Führungskräfte durch Geschichten inspirieren statt nur zu dominieren.


Storytelling ist der Schlüssel zu Verbindung und Wirkung

In einer Welt voller Daten, Reize und Informationen sind es nicht die lautesten, sondern die berührendsten Inhalte, die uns erreichen. Und diese Inhalte kommen fast immer in Form einer Geschichte. Storytelling ist kein „Soft Skill“, sondern eine essenzielle Kompetenz für Führung Kommunikation und Veränderung. Wer sie beherrscht, hat die Kraft, Herzen zu öffnen, Köpfe zu erreichen und echten Impact zu erzeugen.

 
 
 

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